Nach 13 Jahren ist es endgültig vorbei: Den Waldthurner Blechhaufen gibt es nicht mehr. Allerdings ließen es die jungen Musikanten um Stefan Striegl am Sonntagabend im voll besetzten Wilhelmstodl in Spielberg noch einmal so richtig krachen. Die Gäste saßen sogar auf Bierbänken an den Wänden entlang und Stehplätze waren eine begehrte Rarität – alle wollten den Blechhaufen noch einmal hören.
Mit „Eye oft the Tiger“ begann der Abend rasant. Striegl begrüßte die Zuhörer und erklärte, dass es im Laufe des Abends viele Stücke zu hören geben wird, die typisch für den Blechhaufen und in 13 Jahren „gewachsen“ sind. Durch das Programm führte Striegl aber nicht alleine. Die Moderation übernahmen auch Mitglieder des Blechhaufens, unter anderem kündigte Felix Griesbach zwei „special guests“ an, die man eigens für „Die lustigen Dorfschmiede“ engagiert hatte. Julian Bauer, Annika Pankotsch und die Vorsitzende der Trachtenkapelle Waldthurn, Birgit Bocka, sagten ebenfalls einzelne Musikstücke an. Simon Griesbach bedauerte, dass man es musikalisch nicht auf die „Wies’n“ geschafft hatte und blickte kurz auf die vielen großartigen Auftritte in der Region zurück, „Unsere treueste Begleitung war Andy (Fritsch), der sich immer um Licht und Ton gekümmert hat“, merkte er an.
Bairisch-Böhmisch, Schlager, Rock, Pop – Big-Band-Sound oder Blasmusik – alles gab es an diesem Abend zu hören. Melodien aus der „Star Wars“- Reihe, der Triumphmarsch aus der Oper Aida oder Titel wie „Eine Reise ins Glück“, „Let’s twist again“ oder „Schatzi, schenk mir ein Foto“ zeigten die Bandbreite des Blechhaufens. Zwei Stücke, die fest mit dem Blechhaufen verbunden sind und mit zu den Lieblingsstücken gehören, kündigte Monika Stahl an: „Gloria“ und „Proud Mary“.
Josef Pflaum junior erklärte den Gästen, dass man auf Weihnachtsmärkten gespielt und auch selber Weihnachtskonzerte gegeben habe. „Deshalb gibt’s jetzt ein paar weihnachtliche Melodien“, sagte Pflaum. Für das Lied „Weihnachten, wie es früher einmal war“ hatte Annika Pankotsch eigens einen neuen, auf den Werdegang des Blechhaufens bezogenen, Text geschrieben.
Auch viele Ehemalige dabei
Bei der Serenade war nicht nur die aktuelle Besetzung des Blechhaufens im Einsatz. Viele ehemalige Musikanten ließen es sich nicht nehmen, an diesem besonderen Abend mitzuspielen. So kam es, dass insgesamt 36 junge Musikanten einen wunderbaren, voluminösen Klangkörper bildeten. Vor der Pause gab es dann den „Heimatfestmarsch“, der laut Birgit Bocka von einem „jungen, dynamischen Waldthurner Musiker“ komponiert worden ist, zu hören. Johannes Pflaum hatte diesen Marsch für das Heimatfest 2017 geschrieben. Nach der Pause ging es schmissig weiter. Josef Pflaum senior kündigte unter anderem das Stück „In the mood“ an. Gesanglich begleiteten Alexandra Jaworski und Theresa Anzer viele Stücke.
Birgit Bocka bat kurz vor Ende Bürgermeister Josef Beimler ans Mikrofon. Dieser bedauerte das Ende des Blechhaufen zutiefst. „13 Jahre habt ihr Waldthurn nach außen vertreten. Vielen Dank für 13 Jahre musikalische Leckerbissen“, sagte Beimler. Auch Bocka blickte zurück: „Was mit einem Ferienprogramm begann, endet leider heute im Wilhelmstodl.“ Mit einem Geschenk und einem Blumenstrauß dankte sie Striegl und dessen Frau Maria. „Wir machen uns bereits Gedanken wie es weitergeht“, merkte sie an. Man werde die Jugend mit Sicherheit weiter fordern und fördern.
Großes Dankeschön
Stefan Striegl dankte allen, die den Blechhaufen immer unterstützt haben. Ein großes Dankeschön ging an seinen Stellvertreter Josef Pflaum senior, der damals alles angestoßen habe und immer da war. „Ein ‚sakrisches‘ Dankeschön aber an alle, die jemals mitgespielt und mitgesunden haben“, wandte sich Striegl an „seine“ Musikanten.
Mit der Polka „Dankeschön“ wollte sich der Blechhaufen dann endgültig verabschieden, aber tosender Applaus und laute Rufe nach einer Zugabe ließen das nicht zu. Das Publikum forderte nicht nur ein weiteres Musikstück. Wünsche, die der Blechhaufen gerne erfüllte. Einen Gänsehaut-Moment gab es beim allerletzten Stück des Abends, als beim „Waldthurner Jubiläumsmarsch“ alle Zuhörer aufstanden und mitklatschten. Striegl verabschiedete sich zum letzten Mal mit den gewohnten Worten: „Tschüss, tschau und servus, Ihr Waldthurner Blechhaufen. Schön war’s…“
(Text&Bild: Tanja Pflaum)